Angeregt durch Überlegungen verschiedener Künstler, die sich seit Beginn des letzten Jahrhunderts mit konzeptueller Kunst beschäftigen, begann im Herbst 1991 die Erkundung der Möglichkeiten, mit imaginärer Kunst zu arbeiten. Auch gewisse Ideen des österreichischen Architekten und Philosophen Rudolph Steiner in seinem Buch „Philosophie der Freiheit“, die der deutsche Künstler Joseph Beuys aufgriff und mit der Aussage abschloss, dass das Denken selbst bereits ein „unsichtbarer plastischer Prozess“ sei, beeinflussten diesen Arbeitsprozess.
Dies führte zu einem Konzept, wie sich gedankliche Objekte und Vorstellungen auf rein künstlerische und eher spielerische und poetische Weise schaffen und installieren lassen, während Steiner und Beuys den sozialen Charakter dieses Themas betonten, was Beuys unter anderem in Form der sogenannten „Sozialen Plastik“ zum Ausdruck brachte
Von der Grundlage ausgehend, dass allein ein Gedanke eine Skulptur sein kann, wird beschrieben, wie gedankliche Vorstellungen mit Hilfe von Worten definiert werden – Form, Größe, Beschaffenheit von Material und Oberfläche müssen in der Folge aber nicht materialisiert werden, um als Skulptur zu gelten, sondern können rein in der Vorstellung existieren. Dabei können auch nicht real existierende Materialien verwendet werden – auf diese Weise entstehen vermeintlich feste Objekte aus Grundstoffen wie Nebel, Mondlicht und Wolken; diese können aber auch durch die optische Umsetzung von Gerüchen oder sprachlichen Ausdrucksformen und damit verbundenen Gefühlen oder auch einfach durch Assoziationen im Allgemeinen geschaffen werden. Auch Klänge oder Geräusche können auf diese Weise verarbeitet werden
Die auf Texttafeln definierten Vorstellungen werden anschließend visualisiert und in den vorgesehenen Raum projiziert, wobei Vorstellungen in Innen- oder Außenräumen installiert werden können
Detaillierte Einblicke in Vorgeschichte und Hintergründe dieser konzeptuellen Arbeit gibt folgender Link:
Nebulöse Vorstellungen von Butter & Schneefall – Erläuterungen und Hintergrundinformationen zur Arbeit mit imaginärer Kunst: (ein) mögliches Interview
Anmerkung: Grundlagen und Werke, die sich mit imaginärer Kunst beschäftigen, wurden bereits seit Beginn des letzten Jahrhunderts von verschiedenen Künstlern geschaffen. Neben Joseph Beuys ist in diesem Zusammenhang besonders das Werk der deutschen Künstlerin Elsa von Freytag-Loringhoven und des französischen Künstlers Marcel Duchamp hervorzuheben, die bereits zu Beginn des letzten Jahrhunderts konzeptuelle Kunstwerke schuf, die für nachfolgende Generationen richtungsweisend waren. Weitere Protagonisten, die einen starken Einfluss auf diese Kunstrichtung hatten, sind auch Yoko Ono, John Baldessari, John Cage, Yves Klein und andere Künstler, die vor allem in den 60er Jahren des letzten Jahrhunderts relevante Werke zu diesem Thema geschaffen haben.
Hinweise auf diese Künstler und ihre Werke finden sich im Kapitel Links dieser Website